Kindermund tut Wahrheit kund: Die Weisheit der Kleinsten
Als Familienvater und Lehrer hab ich täglich mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Dabei kommt es im Alltag immer wieder auch zu lustigen Dialogen und Situationen, die mein Herz ergreifen oder mich zum Schmunzeln bringen. Kinder sehen die Welt nämlich mit einer Unbefangenheit, die uns Erwachsenen oft verloren gegangen ist. Ihre Aussagen sind nicht nur ehrlich und direkt, sondern oft auch erfrischend witzig. Der sprichwörtliche „Kindermund“ hat schon so manchen von uns zum Schmunzeln, Staunen oder Nachdenken gebracht. Im Folgenden findet ihr 10 lustige Kindersprüche aus meinem Alltag mit Kind(ern).
10 Lustige Kindersprüche aus dem Alltag mit Kind(ern)
Meine Frau und ich überlegen, was wir an unserem kinderfreien Abend Schönes zusammen machen könnten.
Ich zu meiner Frau: Hast du Lust, mal wieder ins Kino zu gehen?
Unser Töchterchen Lea (8) grätscht völlig entsetzt dazwischen: Aber ihr dürft nicht in Vaiana II gehen!
Hanna (5): Papa, wir wollten doch auch mal wieder zu Oma Gaby auf den Friedhof gehen. Kostet das eigentlich Geld?
Ich: Nein, das kostet nichts.
Hanna: Oh cool, dann muss man da ja gar kein Geld mitnehmen.
Hanna (5): Papa, wenn ich groß bin, bist du immer noch mein Papa, richtig?! Weil du bist ja auch groß und hast noch einen Papa. Und wenn du ein Opa bist, lebt dann dein Papa auch noch?!
Ich: Das weiß ich nicht.
Hanna: Ach so, weil man kann ja nicht in ein Herz sehen und sehen, wann ein Herz bricht. Und weißt du, Papa, ein Herz kann auch aus Liebe brechen.
Lea (9) bekommt 10 EUR für den Weltspartag von Oma und Opa geschenkt. Sie bedankt sich brav bei ihrem Opa.
Daraufhin erwidert der Opa: Das Geld kannst du einzahlen und dann bekommst du auch noch was Schönes bei der Sparkasse.
Lea: Wir waren aber heute schon beim Weltspartag.
Opa: Na dann sparst du das Geld eben für nächstes Jahr oder du kaufst dir beim nächsten Mal in der Stadt was Schönes.
Lea ganz trocken: Ha Opa, mit 10 EUR komm ich da halt auch nicht weit.
Stereotype im Unterricht
Ich frage in meiner Klasse: Was gilt im Ausland denn als typisch deutsche Kleidung?
Schüler: Keine Ahnung.
Ich: Na ja, ein typisch deutsches Klischee im Ausland ist, dass wir in Deutschland gerne Lederhosen und Dirndl tragen – auf dem Oktoberfest zum Beispiel.
Ein Schüler antwortet aus voller Überzeugung heraus: Ach so, also so 90er Jahre Style.
Lea (8) kommt aufgeregt von der Schule und berichtet: Papa, der Felice muss zum Zahnarzt. Dem muss ein Zahn entfernt werden und dazu wird er eingeschläfert.
Hanna (5): Papa, wenn die Kinder alleine in den Kindergarten laufen, sind sie viel schneller.
Ich: Warum?
Hanna: Weil dann müssen die Kinder nicht immer auf ihre Eltern so lange warten. Wenige Schritte später – Hanna: Boah Papa, guck mal was für schöne Steine da liegen.
Hanna (5): Papa, Nora und Nele sehen auf einem Auge gar nicht gut. Wieso bekommen die nicht eine Einzelbrille?
Hanna (5): Papa, hattest du mich im Bauch oder Mama?
Ich: Das war Mama.
Hanna: Okay, dann darf Mama auch über mich bestimmen.
Ich: Warum das denn?
Hanna: Ist das immer so, dass die Babys bei den Mädchen im Bauch sind?
Ich: Ja.
Hanna: Ich liebe dich trotzdem, Papa, weil du bist immer so kuschelig und warm und nicht so kalt und hart wie Mama.
Hanna (5): Papa, stimmt das, wenn ich später groß bin, kann ich alleine entscheiden, was ich werden will. Weil die anderen dürfen ja nicht über einen bestimmen.
Ich: Ja, da hast du Recht. Was willst du denn gerne werden?
Hanna: Ich will Prinzessin werden. Weil, da sieht man immer schön aus und man muss auch nicht so viel machen, wie als Tierärztin.
Ein Aufruf zum Sammeln von Kindermund-Perlen
Kindermund ist ein Schatz, den wir bewahren sollten. Hört genau hin, wenn Kinder sprechen, und schreibt ihre witzigen, weisen oder berührenden Aussagen auf. Solche Momente sind nicht nur eine wertvolle Erinnerung, sondern auch eine Quelle der Inspiration und des Humors.
Habt ihr selbst lustige oder nachdenkliche Sprüche von Kindern erlebt? Teilt sie mit uns in den Kommentaren oder schreibt uns eine Mail – denn die Welt könnte immer ein wenig mehr von dieser unbefangenen Weisheit gebrauchen.
