Christian Menzel ist professionell ausgebildeter Audioproduzent und Musikkomponist mit mehr als 20 Jahren Erfahrung. In Freundes- und Familienkreisen ist der Mitte 40-jährige Berliner auch als „Quitschie Jones“ bekannt. Seit etwa dreieinhalb Jahren macht Menzel außerdem Kindermusik, hat eine eigene Familienband gegründet und schreibt und produziert Songs für diverse andere Kindermusiker. Viele der Produktionen, an denen er beteiligt ist, könnt ihr täglich mitunter auf Radio Teddy hören.
Ich habe mich mit „Chris“ unter anderem über seinen Weg zur Kindermusik unterhalten, nach seinem Urteil bezüglich der aktuellen Kindermusikszene gefragt und nachgehakt, welche spannenden Projekte bei dem Berliner Allrounder in naher Zukunft anstehen.
Steckbrief
Name: Christian Menzel
Spitzname: „Quitschie Jones“
Wohnort: Berlin
Beruf: Musikkomponist, Produzent, Sound Designer
Webseite: dersound.berlin

Wie bist du zur Kindermusik gekommen?
Christian Menzel: Wie wahrscheinlich bei vielen Komponisten, die Kindermusik machen, hat alles mit meinen eigenen Kindern angefangen – und der Musik, die bei uns den ganzen Tag im Kinderradio läuft. Der eigentliche Auslöser war jedoch eine herbstliche Kita-Feier, auf der die ganze Zeit eine Halloween-Playlist lief. Ich habe aufmerksam zugehört und dachte mir: „Hey, das ist eigentlich ziemlich cool – das könnte ich doch auch mal ausprobieren!“
Wie genau sieht ein typischer Arbeitsalltag bei dir aus?
Christian Menzel: Mein Arbeitsalltag beginnt jeden Morgen um 6 Uhr, weil meine Kids natürlich in die Schule müssen. Sobald sie gegen halb acht aus dem Haus sind, setze ich mich meistens mit meiner Gitarre vor den Rechner und halte ein paar Ideen fest oder vervollständige Gedanken, die mir an anderen Tagen gekommen sind. Ich habe immer morgens die besten Einfälle und den meisten Elan – ich bin, was das angeht, nicht so der Nachtmensch.
Mit welchen Künstlern hast du schon zusammengearbeitet?
Christian Menzel: Ich arbeite und produziere seit über zwei Jahren mit meinem geschätztem Kollegen Fabian Finsterer zusammen izzi singt. Außerdem habe ich mit meinen Kids eine eigene kleine Familienband, Die Flip Flops, mit der wir seit eineinhalb Jahren Musik machen. Wir laufen sogar bei Radio Teddy im Radio. Ich schreibe und produziere auch mit „Ulk van Bulk“ und „Ulk der kleinen Sternenjunge“ viele tolle Lieder und einem super Musiker aus Düsseldorf, namens Marcel Bischof. Mit ihm mache ich zwar keine Kindermusik, sondern deutschen modernen Country-Pop, aber meine Kinder tanzen dazu trotzdem immer mit. Aktuell haben „Die Flip Flops“ einen Herbst-Hit mit „Piano Papa“ rausgebracht – der Song heißt Drache, Drache, flieg hinauf. Unbedingt reinhören!
Mit welchen (Kinder-) Musikern möchtest du gerne einmal zusammenarbeiten?
Christian Menzel: Oh, das wäre natürlich Rolf Zuckowski! Der Mann hat einfach ein Händchen für Ohrwürmer und tolle Texte. Ich war als Kind schon ein großer Fan und mit meiner Mutter auf einem seiner Konzerte und war total begeistert. Aber ich glaube, das bleibt wohl ein Traum – vielleicht im nächsten Leben!
Was liebst du am meisten an deinem Job?
Christian Menzel: Dass ich jeden Tag mit Musik arbeiten darf! Es ist so spannend, wenn aus einer kleinen Idee plötzlich ein ganzer Song entsteht. Das fühlt sich fast ein bisschen magisch an. Und als Selbstständiger kann ich mir meine Zeit oft selbst einteilen – außer, wenn meine Kids den Zeitplan bestimmen, haha!
Wie beurteilst du die aktuelle Kindermusikszene?
Christian Menzel: Ich bin zwar noch nicht lange dabei, aber es ist cool zu sehen, wie eine Art „Indie-Kindermusik-Szene“ entsteht, in der sich alle gegenseitig unterstützen. Abseits von den
großen Plattenfirmen gibt es so viele kreative Musiker, die richtig brennen für das, was sie tun. Das finde ich super inspirierend!
Was denkst du, warum wird Kindermusik heutzutage oft noch belächelt?
Christian Menzel: Ich glaube, dass gut gemachte Kindermusik länger im Kopf eines Kindes bleibt als irgendwelche Chart-Dance-Hits, die einen Monat im Radio laufen. Und Kindermusik wird auch nur von Leuten belächelt, die selbst nie welche gemacht haben. Ist auch eigentlich egal. Hauptsache, die Kids feiern es ab und haben Spaß dabei.
Was macht für dich ein gutes Kinderlied aus?
Christian Menzel: Für mich ist ein gutes Kinderlied ein Lied, das einfach Spaß macht zu hören, einen lustigen oder interessanten Text hat, gut und zeitgemäß produziert ist – und dabei am besten auch noch ins Ohr geht. Es sollte die Fantasie anregen, Kinder zum Mitsingen oder Mitmachen animieren und eine positive Stimmung verbreiten. Wenn es dann noch eine Botschaft hat, die auf spielerische Weise etwas vermittelt, ist das für mich das i-Tüpfelchen.
Mal ganz ehrlich, hörst du privat auch Kindermusik?
Christian Menzel: Pssst… ehrlich gesagt: Nicht so oft. Wenn ich privat Musik höre, dann eher Modern Country oder Rock-Hits aus den 90ern. Aber keine Sorge, bei uns läuft ständig Radio Teddy – allerdings eher für die Kids.
An welchem aktuellen Projekt arbeitest du gerade?
Christian Menzel: Ich arbeite gerade an einem sehr spannenden Kinderlied über ein wichtiges Thema – und das Beste: Es machen gleich acht andere Kindermusiker mit! Der Song wird voraussichtlich Ende Januar erscheinen, aber mehr darf ich noch nicht verraten. Uhh, das wird spannend!